Was sind Pronomen? Erklärung & Beispiele

Pronomen

Jeder kennt Wörter wie z.B. er, sie, es oder meins, deiner, seine. Dennoch fällt es einigen Schülern und Schülerinnen schwer, die Funktionen von Pronomen zu beschreiben. Was sind denn eigentlich Pronomen? In diesem Beitrag erfahrt ihr, dass Pronomen nicht nur für (lat. prō) ein Nomen bzw. eine Nominalphrase stehen, sondern auch als Begleiter eines Nomens bzw. einer Nominalphrase auftreten können, weshalb eine terminologische Unterscheidung in Artikelwörter einerseits und Pronomen andererseits angebracht ist. 

Inhaltsverzeichnis

Was sind Pronomen?

Pronomen werden vor allem im schulischen Kontext häufig als Fürwörter oder Stellvertreter bezeichnet. Diese Bezeichnung soll Schülern/-innen den Zugang zur Funktion der Wortart erleichtern. Dennoch sind diese Bezeichnungen nicht ganz unproblematisch, da Pronomen nicht nur als Stellvertreter in einem Satz vorkommen können, sondern auch als Begleiter eines Nomens bzw. einer Nominalphrase. Pronomen sind also Stellvertreter oder Begleiter von Nomen.
Sie werden gebraucht, um Besitz oder Zugehörigkeit anzuzeigen, auf Personen und Gegenstände zu verweisen oder nähere Informationen zu einem vorangegangen Nomen zu geben. Darüber hinaus dienen Pronomen auch dazu, um ständige Wiederholungen zu meiden.
Je nach ihrer Funktion im Satz kann man zwischen Personalpronomen, Possessivpronomen, Demonstrativpronomen, Indefinitpronomen, Reflexivpronomen, Relativpronomen und Interrogativpronomen unterscheiden.   

Merkmale von Pronomen
– Pronomen sind eine flektierbare Wortart (Pronomen müssen dem Genus, Numerus und Kasus des Bezugsnomens angepasst werden)
– Pronomen sind nicht artikelfähig und nicht komparierbar  
– sie können sowohl Stellvertreter als auch Begleiter sein

Arten von Pronomen

Pronomen sind wichtige linguistische Elemente in der deutschen Sprache. Es gibt insgesamt sieben verschiedene Arten von Pronomen: Personalpronomen, Possessivpronomen, Demonstrativpronomen, Relativpronomen, Interrogativpronomen, Indefinitpronomen und Reflexivpronomen.

Jede Art von Pronomen erfüllt bestimmte Funktionen beim Verweis auf Subjekte, Objekte oder andere Elemente im Satz. Durch die Verwendung verschiedener Pronomen können wir unsere Sprache präziser und abwechslungsreicher gestalten.

Was ist ein Personalpronomen?

Personalpronomen sind Wörter, die auf ein Nomen verweisen und dieses ersetzen. Sie dienen dazu, Wiederholungen zu vermeiden und den Satz klarer zu gestalten. Personalpronomen können sich auf Personen, Gegenstände oder Sachverhalte beziehen. Man bezeichnet sich auch als persönliche Fürwörter. Es gibt verschiedene Arten von Personalpronomen, wie zum Beispiel ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie.

Ein Beispiel für die Verwendung von Personalpronomen wäre: “Er (Max) hat sein Buch vergessen.

Erklärung: Hier wird das Nomen “Max” durch das Personalpronomen “er” ersetzt. Personalpronomen sind also wichtige Elemente in der deutschen Sprache, um Texte verständlicher und abwechslungsreicher zu gestalten.

ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie, Sie

Beispiele mit Personalpronomen:

1) Robert hat ein Auto gekauft. Er hatte es schon seit einiger Zeit auf seiner Wunschliste. 
2) Wir gehen ins Kino? Wollt ihr mitkommen?
3) Das ist Klara. Sie ist Lehrerin von Beruf. 

Personalpronomen Deklination

NominativAkkusativDativ
1. Person Singularichmichmir
2. Person Singulardudichdir
3. Person Singularerihnihm
siesieihr
esesihm
1. Person Pluralwirunsuns
2. Person Pluralihreucheuch
3. Person Pluralsie/Siesie/Sieihnen/Ihnen

Was ist ein Possessivpronomen?

Ein Possessivpronomen ist ein Wort, das den Besitz oder die Zugehörigkeit von etwas oder jemandem anzeigt (= besitzanzeigendes Fürwort) . Es fungiert als Stellvertreter oder Begleiter und zeigt an, wem etwas gehört oder zu wem etwas gehört. Possessivpronomen können in verschiedenen Formen auftreten, je nachdem, ob sie im Singular oder Plural, maskulin, feminin oder neutral stehen. Sie sind essentiell, um Besitzverhältnisse oder Zugehörigkeiten in einem Satz klar und deutlich zu kennzeichnen.

mein, dein, sein/ihr/sein, unser, euer, ihr/Ihr

Beispiele mit Possessivpronomen:

4) Hast du meine Schlüssel gesehen?
5) Wie ist deine Telefonnummer?
6) Das ist unser Hund Bello.

Possessivpronomen Deklination

Singular Plural
maskulin neutral feminin
Nominativ meiner mein(e)smeinemeine
Akkusativ meinen mein(e)smeinemeine
Dativ meinem meinemmeiner meinen
Genitiv meines meines meiner meiner

Was ist ein Demonstrativpronomen?

Ein Demonstrativpronomen (= hinweisendes Fürwort) ist ein Pronomen, das auf etwas Bestimmtes verweist oder es näher bestimmt. Es wird verwendet, um auf Personen, Sachen oder Sachverhalte hinzuweisen, die bereits bekannt sind oder im Kontext klar definiert werden. Entweder verweist man auf etwas Außersprachliches (z.B. ein Gegenstand in Sichtweite) oder etwas Vorerwähntes (z.B. auf einen erwähnten Gegenstand im Gespräch). 

Beispiele für Demonstrativpronomen in der deutschen Sprache sind “dieser”, “jener”, “solcher”, “derjenige” usw. Sie helfen dabei, die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, worauf man sich bezieht, und verdeutlichen die Beziehungen und Positionen von Objekten oder Personen zueinander. Durch die Verwendung von Demonstrativpronomen wird die Sprache präziser und effektiver in der Kommunikation.

diese/-r/-s, jene/-r/-s, solche/-r/-s, derjenige/diejenige/dasjenige, derselbe/dieselbe/dasselbe, der/die/das 

Beispiele mit Demonstrativpronomen:

7) Haben Sie sich entschieden? – Ja, ich nehme dieses Kleid!
8) Wem gehören eigentlich diese Schuhe?
9) Dieses Auto gehört meinem Nachbarn. Er parkt immer auf dem Gehweg!

Singular Plural
maskulin neutral feminin
Nominativdieserdiesesdiesediese
Akkusativ diesendiesesdiesediese
Dativ diesem diesemdieser diesen
Genitiv dieses dieses dieser dieser

Was ist ein Indefinitpronomen?

Indefinitpronomen sind unbestimmte Fürwörter, die auf unbestimmte Personen oder Dinge verweisen. Sie ermöglichen Aussagen über etwas, von dem nicht genau bekannt ist, wer oder was oder wie viele daran beteiligt sind. Ein Beispiel für ein Indefinitpronomen ist “man”, das auch als Passiversatzform verwendet wird. Indefinitpronomen helfen, Informationen über Unbekanntes zu kommunizieren und sind daher eine wichtige grammatische Struktur in der deutschen Sprache.

alle, einige/-r/-s, etliche, etwas, jede/-r/-s, jemand, man, manche/-r/-s, niemand

Beispiele mit Idefinitpronomen:

10) Arne behauptet, dass jeder Schüler schon einmal abgeschrieben haben soll. 
11) Alle Schüler haben hitzefrei. 
12) Einige Schüler sind während der Dokumentation eingeschlafen. 

Was ist ein Reflexivpronomen?

Reflexivpronomen sind Pronomen, die sich auf das Subjekt des Satzes beziehen. Sie dienen dazu, eine Reflexivität oder Rückbezüglichkeit herzustellen, indem sie anzeigen, dass die Handlung des Satzes auf den Handelnden selbst zurückfällt. Dies zeigt an, dass die Person, die die Handlung ausführt, auch diejenige ist, die von dieser Handlung betroffen ist. Reflexivpronomen werden vor allem in Verbindung mit Verben verwendet, die eine reflexive Bedeutung haben.

Beispiele für Verben mit reflexiver Bedeutung sind sich waschen, sich anziehen, sich freuen, sich ärgern, sich wundern, sich setzen, sich vorstellen, sich konzentrieren usw. In solchen Fällen wird das reflexive Pronomen “sich” verwendet, um anzuzeigen, dass die Handlung auf das Subjekt selbst zurückfällt.

mich, dich, sich, uns, euch, sich 

Beispiele mit Reflexivpronomen:

13) Klaus beschwert sich bei der Kellnerin über die kalte Suppe. 
14) Beate entscheidet sich für das gelbe Kleid. 
15) Wir freuen uns schon auf den Urlaub!

Was ist ein Relativpronomen?

Relativpronomen beziehen sich rückbezüglich auf ein vorangegangenes Nomen (= bezügliche Fürwörter). Sie leiten einen Relativsatz (Nebensatz) ein und geben nähere Informationen zum Bezugsnomen.
Das Relativpronomen richtet Genus und Numerus nach dem Bezugsnomen.
Der Kasus hängt davon ab, welche Funktion das Relativpronomen im untergeordneten Satz hat. 
Reflexivpronomen stehen mit reflexiven Verben

der, die, das, welche/-r/-s, wer/was

Beispiele mit Relativpronomen:

16) Das ist das Auto, das ich gestern gekauft habe.
17) Gute Freunde sind Freunde, denen man vertrauen kann. 
18) Das ist das Beste, was mir passieren konnte!

Was ist ein Interrogativpronomen?

Interrogativpronomen sind eine wichtige Wortart in der deutschen Sprache. Sie werden verwendet, um Fragen zu Personen oder Sachverhalten zu stellen. Mit ihrer Hilfe können Ergänzungsfragen oder indirekte Fragesätze eingeleitet werden. Interrogativpronomen ermöglichen es uns, mehr Informationen über ein bestimmtes Thema zu erhalten und eröffnen somit neue Gesprächsmöglichkeiten. Sie sind unverzichtbar für die Kommunikation und das Verständnis untereinander.

wer, was, welche/-r/-s, was für ein? 

Beispiele mit Interrogativpronomen:

19) Weißt du, wer das ist?
20) Ich bin mir noch nicht sicher, welches Kleid ich anziehen soll.
21) Was soll ich nach dem Abitur nur machen?

Stellvertreter oder Begleiter?
– Steht das Pronomen für ein Nomen, ist es ein Stellvertreter:
Wem gehört das Auto in meiner Einfahrt? – Das ist meins

– Steht das Pronomen bzw. Artikelwort vor einem Nomen, ist es ein Begleiter
Entschuldigung? Ihr Auto steht in meiner Einfahrt!

Wie erkennt man Pronomen?

1. Pronomen ersetzen Nomen

  • Ein Pronomen wird oft verwendet, um ein Nomen nicht zu wiederholen.
    Beispiel:
    • Anna liest ein Buch. Sie mag es.
      (“Sie” ersetzt “Anna”, und “es” ersetzt “das Buch”.)

2. Pronomen begleiten ein Nomen

  • Manche Pronomen stehen direkt vor einem Nomen und beschreiben es genauer.
    Beispiel:
    • Mein Auto ist blau.
      (“Mein” begleitet das Nomen “Auto”.)

3. Pronomen können dekliniert werden

  • Pronomen passen sich in Kasus (Fall), Numerus (Zahl), und Genus (Geschlecht) an.
    Beispiel:
    • Nominativ: Er isst ein Brot.
    • Akkusativ: Ich sehe ihn.
    • Dativ: Ich gebe ihm das Brot.

4. Pronomen-Arten erkennen

Unterschiedliche Pronomen haben verschiedene Funktionen. Du kannst sie daran erkennen:

a) Personalpronomen (ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie)

  • Ersetzen Personen oder Dinge.
    Beispiel: Ich mag Fußball. → Ich spiele oft.

b) Possessivpronomen (mein, dein, sein, ihr, unser, euer)

  • Zeigen Besitz oder Zugehörigkeit.
    Beispiel: Das ist mein Buch.

c) Demonstrativpronomen (dieser, jener, derjenige, derselbe)

  • Weisen auf etwas Bestimmtes hin.
    Beispiel: Dieser Apfel schmeckt gut.

d) Relativpronomen (der, die, das, welcher, was)

  • Leiten Nebensätze ein und beziehen sich auf ein Nomen.
    Beispiel: Das ist das Haus, das wir kaufen möchten.

e) Reflexivpronomen (mich, dich, sich, uns, euch)

  • Beziehen sich auf das Subjekt zurück.
    Beispiel: Ich wasche mich.

f) Interrogativpronomen (wer, was, welcher)

  • Leiten Fragen ein.
    Beispiel: Wer kommt zur Party?

5. Pronomen stehen oft anstelle eines Substantivs

  • Sie können fast immer durch ein Nomen ersetzt werden.
    Beispiel:
    • Ich sehe ihn. → Ich sehe den Mann.

6. Pronomen passen sich dem Kontext an

  • Pronomen haben keine feste Form und ändern sich je nach Satzbau. Die Form passt sich dem Fall (Kasus) an und zeigt dadurch die Funktion des Satzgliedes an. 
    Beispiel:
    • Der Mann: er (Nominativ), ihn (Akkusativ), ihm (Dativ).

Tipp!
Wenn du wissen möchtest, ob ein Wort ein Pronomen ist, stelle dir die Frage: “Ersetzt oder begleitet dieses Wort ein Nomen?”
👉 Beispiel:

Lisa mag Kuchen. Sie isst ihn gerne.

  • “Sie” ersetzt “Lisa”.
  • “ihn” ersetzt “Kuchen”.

Pronomen helfen dir, Wiederholungen zu vermeiden und Sätze flüssiger zu machen! 🎯

Pronomen im Deutschen - Übersicht

Pronomen Tabelle Liste

Interaktive Übung

Setze das passende Pronomen ein und klicke auf "Überprüfen", um deine Antwort zu prüfen.

1. Das ist Anna. kommt aus Italien.

2. Das ist unser Hund. ist sehr freundlich.

3. Wir haben einen neuen Tisch gekauft. ist aus Holz.

4. Das sind meine Schuhe. Wo sind ?

5. Peter ist so nett. Ich mag .

6. Wo ist das Buch? Ich habe hier gelassen.

7. Kannst du helfen? Wir verstehen das nicht.

8. Ihr seid meine Freunde. Ich liebe .

9. Maria kommt morgen. Ich rufe an.

10. Das Auto ist kaputt. Ich bringe in die Werkstatt.

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