Das Substantiv (auch: Nomen) gehört zu den flektierbaren bzw. veränderbaren Wortarten. Mit Substantiven bezeichnet man Gegenstände, Personen oder bestimmte Sachverhalte. Die nominale Flexion nennt man Deklination.
Grammatische Kategorien
Genus
Als Genus bezeichnet man das grammatische Geschlecht eines Substantivs. Dieses ist entweder maskulin (m.), neutral (n.) oder feminin (f.). Das Genus ist inhärentes Merkmal, das man nicht am Substantiv erkennen kann, sondern nur durch die Artikel angezeigt wird. Es gibt zwar einige Regeln, die auf ein bestimmtes Genus verweisen, aber die Genuszuweisung scheint in den meisten Fällen willkürlich zu sein. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, ein Substantiv zusammen mit dem Artikel zu lernen.
Beispiel:
der Apfel (maskulin, Singular)
die Marmelade (feminin, Singular)
das Brot (neutral, Singular)
Genus vs. Sexus
Das Genus ist nicht mit dem Sexus gleichzusetzen. Wohingegen das Genus das grammatische Geschlecht bezeichnet, zielt das Sexus auf das natürliche bzw. biologische Geschlecht ab. Dennoch stimmt das grammatische Geschlecht oft mit dem natürlichen Geschlecht überein (der Mann – die Frau, der Sohn – die Tochter, der Kater – die Katze, der Hengst – die Stute)
Numerus
Der Numerus gibt die Anzahl der bezeichneten Gegenstände oder Personen an. Substantive stehen im Singular (Einzahl) oder Plural (Mehrzahl). Im Plural gibt es keine Abweichungen hinsichtlich des Genus. In allen Genera steht der Artikel “die”.
Beispiel:
die Äpfel (maskulin, Singular)
die Marmeladen (feminin, Singular)
die Brote (neutral, Singular)
Kasus
Substantive unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Rolle bzw. Funktion im Satz. Um unterschiedliche Rollen anzeigen zu können, treten Substantive in unterschiedlichen Kasus auf. Oft wird der Kasus nicht direkt am Substantiv angezeigt, sondern an Artikelwörtern oder Adjektiven. Im Deutschen gibt es vier Kasus: Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv.
Beispiele:
Der Junge spielt im Garten Fußball. (Nominativ, syntaktische Funktion: Subjekt)
Das Mädchen küsst den Jungen. (Akkusativ, syntaktische Funktion: direktes Objekt)
Die Mutter schenkt dem Jungen einen Fußball. (Dativ, syntaktische Funktion: indirektes Objekt)
Die Mutter des Jungen ist sehr sympathisch. (Genitiv, syntaktische Funktion: Genitivattribut)
Deklination
Starke Deklination
Die starke Deklination tritt bei Maskulina und Neutra auf. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Substantive im Genitiv Singular auf -(e)s enden.
Beispiel: der Apfel (starke Deklination)
KASUS | SINGULAR | PLURAL |
Nominativ | der Apfel | die Äpfel |
Akkusativ | den Apfel | die Äpfel |
Dativ | dem Apfel | den Äpfeln |
Genitiv | des Apfels | der Äpfel |
Schwache Deklination (N-Deklination)
Die schwache Deklination (auch: N-Deklination) tritt ausschließlich bei Maskulina auf. Bei diesem Deklinationstyp endet ein Substantiv in allen Kasus auf die Endung -en.
Beispiel: der Junge (schwache Deklination)
KASUS | SINGULAR | PLURAL |
Nominativ | der Junge | die Jungen |
Akkusativ | den Jungen | die Jungen |
Dativ | dem Jungen | den Jungen |
Genitiv | des Jungen | der Jungen |
Gemischte Deklination
Bei der gemischten Deklination folgt die Deklination im Singular der starken Deklination und die Deklination im Plural der schwachen Deklination.
Beispiel: das Auge (gemischte Deklination)
KASUS | SINGULAR | PLURAL |
Nominativ | das Auge | die Augen |
Akkusativ | das Auge | die Augen |
Dativ | dem Auge | den Augen |
Genitiv | des Auges | der Augen |
Deklination der Feminina
Eine Besonderheit der Deklination femininer Nomen ist, dass man im Singular keine Endungen benötigt. Bei einige Feminina tritt im Dativ Plural die Endung (-n) hinzu.
Beispiel: die Marmelade (Femininum)
KASUS | SINGULAR | PLURAL |
Nominativ | die Marmelade | die Marmeladen |
Akkusativ | die Marmelade | die Marmeladen |
Dativ | der Marmelade | den Marmeladen |
Genitiv | der Marmelade | der Marmeladen |