Genus

Genus im Deutschen

Genus im Deutschen - Definition

Als Genus bezeichnet man ein grammatisches Merkmal von Nomen. Man spricht auch von einem grammatischen Geschlecht. Diese Bezeichnung ist wichtig, dass sich das Genus (grammatische Geschlecht) von dem biologischen Geschlecht (Sexus) unterscheiden kann.

Beispielsweise ist das grammatische Geschlecht des Nomens Mädchen neutral bzw. sächlich, jedoch ist das biologische Geschlecht weiblich.

Inhalt

Wie viele Genera gibt es?

Im Deutschen gibt es drei Genera:

  • Maskulinum (männlich)
  • Femininum (weiblich)
  • Neutrum (sächlich)

Das Genus wird im Deutschen häufig durch einen bestimmten Artikel, wie “der” (maskulin), “die” (feminin) oder “das” (neutrum) kenntlich gemacht. Auch das Nomen selbst gibt manchmal Hinweise darauf, um welches Genus es sich handelt. Zum einen können bestimmte Endungen, zum anderen bestimmte Bedeutungsgruppen auf ein bestimmtes Genus hinweisen. 

Allerdings ist es in den meisten Fällen nicht möglich, das Genus an der Form eines Nomens zu erkennen. Deshalb sollte man das Genus immer mit dem Nomen lernen! Schreiben Sie sich am besten das Nomen zusammen mit dem Artikel bzw. Genus auf eine Karteikarte oder in Ihr Vokabelheft.

Regeln

Für zwei Drittel aller Substantive des Grundwortschatzes können Regeln für die Genuszuweisung aufgestellt werden (vgl. Wegener 1995: 3). Im Folgenden zeigen wir einige Regeln, anhand derer Rückschlüsse auf ein bestimmtes Genus gemacht werden können. Hier geht es zur PDF-Datei.

Das natürliche Geschlecht

Wenn Sie sich die Wortpaare der Mann – die Frauder Vater – die Mutterder Sohn – die Tochter ansehen, wird deutlich, dass männliche Personen ein maskulines Genus und weibliche Personen ein feminines Genus haben. In diesen Fällen richtet sich das grammatische Geschlecht (Genus) nach dem biologischen bzw. natürlichen Geschlecht (Sexus). Bei Personenbezeichnungen hängt die Wahl des Genus also von dem natürlichen Geschlecht ab. Dieses Phänomen ist auch bei den Tierbezeichnungen anzutreffen, was die Wortpaare der Kater – die Katze oder der Hengst – die Stute verdeutlichen.

Die Bedeutung eines Nomens (semantische Kriterien)

Darüber hinaus gibt Substantive, die einem bestimmten Wortfeld (z.B. dem Wortfeld „Jahreszeiten“)  zugeordnet werden können und innerhalb dieser Gruppe im Genus übereinstimmen (der Frühlingder Sommerder Herbstder Winter).

maskuline Nomen

WortfeldBeispiele
Alkoholische Getränkeder Gin, der Rum, der Tequila, der Wein, der Whiskey, der Wodka
Automarkender Audi, der BMW, der Citroën, der Honda, der Mercedes, der Porsche, der Chevrolet, der Volkswagen
Bergeder Himalaya, der Mont Blanc, der Mount Everest, der Kilimandscharo (aber: die Zugspitze)
Himmelsrichtungender Norden, der Osten, der Süden, der Westen
Tageder Montag, der Dienstag, der Mittwoch, der Donnerstag, der Freitag, der Samstag, der Sonntag
Tageszeitender Morgen, der Mittag, der Nachmittag, der Abend (aber: die Nacht)
Monateder Januar, der Februar, der März, der April, der Mai, der Juni, der Juli, der August, der September, der Oktober, der November, der Dezember
Jahreszeitender Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter
Wetterverhältnisseder Regen, der Wind, der Sturm, der Hagel, der Schnee, der Frost, der Tornado, der Blitz, der Donner, der Nebel, der Tau, der Regenbogen (aber: die Wolke)

neutrale Nomen

WortfeldBeispiele
Metalledas Aluminium, das Eisen, das Gold, das Kupfer, das Silber
substantivierte Farbendas Blau, das Rot

feminine Nomen

WortfeldBeispiele
Blumendie Orchidee, die Primel, die Rose, die Tulpe
Obstdie Banane, die Birne, die Feige, die Kiwi, die Mango, die Nektarine, die Zitrone (aber: der Apfel, der Pfirsich)
Motorradmarkendie Yamaha, die Vespa

Morphologische Kriterien​

Sehr viele Substantive lassen aufgrund ihrer morphologischen Form Rückschlüsse auf ihr Genus zu. Diese Regeln sind eine zuverlässige Lernhilfe für Deutschlernende. In der folgenden Tabellen sehen Substantive, die anhand ihrer Suffixe einem bestimmten Genus zugeordnet werden können.

maskuline Nomen

SuffixBeispiele

-and

-ant

-ent

der Doktorand, der Proband

der Informant, der Praktikant

der Dirigent, der Student

-eurder Ingenieur, der Regisseur
-erder Lehrer, der Keller
-etder Planet, der Prophet
-ismusder Terrorismus, der Realismus
-istder Journalist, der Polizist
-lerder Kanzler, der DaFler
-lingder Frühling, der Prüfling
-order Professor, der Sensor

neutrale Nomen

SuffixBeispiele
-chendas Häuschen, das Mädchen
-ingdas Styling, das Voting
-leindas Fräulein, das Männlein
-mentdas Dokument, das Instrument
-nisdas Ergebnis, das Zeugnis
-tumdas Eigentum, das Wachstum
-umdas Museum, das Studium

feminine Nomen

SuffixBeispiele
-agedie Garage, die Reportage
-edie Lampe, die Suppe
-eidie Bäckerei, die Malerei
-heitdie Freiheit, die Schönheit
-iedie Industrie, die Sympathie
-ikdie Dramatik, die Thematik
-indie Dozentin, die Studentin
-inedie Ruine, die Vitrine
-iondie Direktion, die Situation
-itätdie Realität, die Universität
-keitdie Möglichkeit, die Zweisamkeit
-schaftdie Freundschaft, die Mannschaft
-ungdie Kleidung, die Zeitung
-urdie Kultur, die Natur

Arbeitsblätter zum Weiterlernen!

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