Die Wörter „morgen“ und „Morgen“ sorgen in manchen Sätzen dafür, dass sich nicht nur Deutschlernende, sondern auch Muttersprachler die Frage stellen, ob das Wort nun klein- oder doch lieber großgeschrieben werden soll. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wann sie sich lieber für die Kleinschreibung und wann für die Großschreibung entscheiden sollten.
Kleinschreibung: „morgen“
Adverb
Das Wort morgen ist ein temporales Adverb und drückt einen Zeitpunkt in der Vergangenheit aus. Meistens bezieht sich der Sprecher/die Sprecherin zum Zeitpunkt seiner/ihrer Äußerung auf den folgenden Tag.
Wenn mit „morgen“ der folgende Tage gemeint ist, wird immer kleingeschrieben.
Beispiele:
- Gehst du morgen mit mir ins Kino? – Ich weiß noch nicht, ob ich morgen Abend Zeit habe.
- Heute habe ich nichts gelernt. Ich muss morgen unbedingt lernen, damit ich nicht durch die Prüfung falle.
- Klara und David gehen morgen Mittag zusammen in die Mensa.
Großschreibung: „Morgen“
Als Nomen
Mit dem Nomen „der Morgen“ drückt man eine Tageszeit zwischen dem Ende der Nacht und dem frühen Vormittag aus. In dieser Bedeutung wird immer großgeschrieben.
Beispiele:
- Meine Mutter hat den ganzen Morgen die Wohnung gesaugt, um mich aufzuwecken.
- Die Firma hat heute Morgen neue Produkte bestellt. Wir benachrichtigen Sie, sobald die Ware bei uns im Lager eingetroffen ist.
- Frauke fährt jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Bei Wortzusammensetzungen (Komposita) aus Wochentagen und Tageszeiten, wie es z.B. bei Montagmorgen, Dienstagmorgen, … der Fall ist, wird zusammengeschrieben. Das es sich bei diesen Verbindungen um Nomen handelt werden sie großgeschrieben.
Beispiele:
- Ich habe am Donnerstagmorgen um 09:00 Uhr einen Termin beim Zahnarzt.
- Am Montagmorgen brauche ich mehr Kaffee als an anderen Tagen.
- Luisa, Rui und Carlos treffen sich am Sonntagmorgen zum Frühstück.
Als Adverb
Wenn Wochentage und Tageszeiten durch ein Adverb ausgedrückt werden, muss kleingeschrieben werden.
Adverbien:
Wochentage: montags, dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags, samstags, sonntags
Tageszeiten: morgens, vormittags, mittags, nachmittags, abends, nachts
Komposita (Wochentage und Tageszeiten): montagmorgens, dienstagvormittags, mittwochmittags, donnerstagnachmittags, freitagnachts
Mit diesem adverbialen Gebrauch wird ausgedrückt, dass etwas regelmäßig geschieht.
Beispiele:
- Ich habe montags immer Fußballtraining. (= jeden Montag)
- Sonntags muss ich nicht arbeiten. (= jeden Sonntag)
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