Der Konjunktiv ist ein Modus in der deutschen Grammatik, der sich durch verschiedene Formen wie Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2 auszeichnet. Im Gegensatz zum Indikativ, der die Wirklichkeit widerspiegelt, und dem Imperativ, der Befehle ausdrückt, wird der Konjunktiv verwendet, um Unwirkliches, Möglichkeiten, Wünsche und höfliche Formen darzustellen. In diesem Abschnitt werden wir die Funktionen des Konjunktivs betrachten und darauf eingehen, wie man den Konjunktiv 1 und 2 jeweils bildet.
Konjunktiv 1
Der Konjunktiv 1 wird vor allem in der indirekten Rede verwendet, um Gesagtes oder Gedachtes wiederzugeben. Er wird auch für Höflichkeitsformen oder allgemeine Möglichkeiten genutzt, die sich von der Realität entfernen.
Gebrauch des Konjunktivs 1
Der Konjunktiv 1 wird besonders häufig für die indirekte Rede verwendet. Darüber hinaus kann man den Konjunktiv 1 jedoch auch in Anweisungen, Aufforderungen, Fachsprachen oder festen Wendungen gebrauchen.
- Indirekte Rede: Ich komme heute nicht zur Arbeit.
- Anweisungen (z. B. Kochrezept): Man nehme 300 Gramm Mehl und füge es der Mischung hinzu.
- Aufforderungen: Es sei freundlicherweise darauf hingewiesen, dass das Ticket vor der Fahrt gekauft werden sollte. Verwendung des Konjunktivs 1 für höfliche Aufforderungen.
- Fachsprachen: Es sei erwähnt, dass die Daten nur zu Forschungszwecken dienen.
- Feste Wendungen: Es sei Ihnen verziehen.
Konjunktiv 2
Der Konjunktiv 2 wird hauptsächlich für unrealistische, hypothetische oder wünschenswerte Situationen verwendet. Er drückt aus, was in der Gegenwart oder Zukunft möglich oder gewünscht wäre, aber nicht der Realität entspricht.
Gebrauch des Konjunktivs 2
Auch den Konjunktiv 2 kann man in sehr vielen verschiedenen Situationen verwenden. Häufig gebraucht man den Konjunktiv 2, um Höflichkeit auszudrücken oder Empfehlungen und Vorschläge zu machen. Eine weitere zentrale Funktion des Konjunktivs 2 ist zudem, Aussagen über irreale Sachverhalte zu tätigen, die in der Wirklichkeit nicht existent sind. Wie den Konjunktiv 1 kann man den Konjunktiv 2 auch für die indirekte Rede verwenden. Man verwendet den Konjunktiv 2 meistens dann für die indirekte Rede, wenn die Formen des Indikativs mit denen des Konjunktivs 1 identisch sind.
- Höflichkeitsform: Könnte ich bitte Ihre Hilfe in Anspruch nehmen?
- Empfehlungen: Man könnte vorschlagen, dass er mehr Zeit für sich selbst findet.
- Vorschläge: Wie wäre es, wenn wir uns morgen treffen würden?
- Vermutungen: Sie könnte heute früher gegangen sein.
- Irreale Wunschsätze: Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit für meine Hobbys.
- Irreale Bedingungssätze: Wenn ich Millionär wäre, würde ich die Welt bereisen.
- Irreale Vergleiche: Als ob das jemals passieren würde!
- Indirekte Rede: Er sagte, er käme heute nicht zur Arbeit.