Jeder hat sie schon einmal gehört: Interjektionen bzw. Ausrufewörter. Dazu gehören Ausrufe wie z.B. ach je, ach was, hurra, oha oder pfui. Doch wie gebraucht man sie eigentlich in der Sprache? Und warum muss man auf die Betonung, Gestik und Mimik achten, um die Bedeutung verstehen zu können? All das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind Interjektionen (Ausrufewörter)?
Als Interjektionen bezeichnet man eine Gruppe von Wörtern, die zum Ausdruck von Gefühlen (z.B. Freude, Furcht) gebraucht werden. Allen Interjektionen gemein ist, dass man ihre Form nicht verändern kann und sie unabhängig vom Satzkontext stehen können. Darüber hinaus sind sie mehr oder weniger stark mit bestimmten Gefühlsausdrücken verbunden. Wohingegen eine Interjektion wie z.B. pfui als Ausdruck des Ekels einer Gefühlslage zugeordnet werden kann, dient die Interjektion ach gleich zum Ausdruck mehrerer Empfindungen. So kann ach etwa zum Ausdruck des Bedauerns, der Sehnsucht oder der Verwunderung gebraucht werden.
Interjektionen nach Bedeutungsgruppen
Unter semantischen Gesichtspunkten kann man Interjektionen nach bestimmten Bedeutungsgruppen unterteilen. Einiger dieser Interjektionen finden sich in mehreren Bedeutungsgruppen wieder.
Ausdruck des Bedauerns
Zu dieser Gruppe gehören folgende Interjektionen:
ach, ach je, oh, oh je
Beispiel: Das Modehaus Stilmann schließt nach 50 Jahren. – Ach, das ist aber schade, ich war da immer gerne einkaufen. Es gab coole Klamotten dort.
Ausdruck des Ekels
Zu dieser Gruppe gehören folgende Interjektionen:
ih, pfui
Beispiel: Ich liebe Sauerkraut mit Würstchen und Kartoffelpüree. – Ih, das schmeckt doch nicht! Sauerkraut mochte ich noch nie!
Ausdruck der Freude
Interjektion, die Freude ausdrücken, sind:
ach, hurra
Beispiel: Hurra! Wir haben gewonnen! – Toll, ich freue mich freu euch!
Ausdruck des Schmerzes
Zu dieser Gruppe gehören folgende Interjektionen:
au, aua
Beispiel: Aua, das tut ja richtig weh! Hör auf mich zu zwicken!
Ausdruck des Staunens
Eine Interjektion, die man in Situationen gebraucht, mit denen man absolut nicht gerechnet hätte und die letztendlich für Staunen sorgt, ist:
oha
Beispiel: Du, Patrick? War Mareike nicht auf deiner Schule?! Sie ist erfolgreiche Influencerin und hat schon mehr als 250000 Follower. – Oha, wie gut!
Ausdruck des Verstehens
In Situationen, in denen man plötzlich etwas verstanden hat. Meist handelt es sich dabei um Sachverhalte, die man in der Regel problemlos nachvollziehen kann.
ach so, ah
Beispiel: Sag mal, Patrick, ich habe Bernd auf der Straße getroffen. Er hat mich gefragt, ob du morgen wieder zur Schule kommst? Warst du gestern nicht in der Schule?! – Ach was, Papa! Bernd schafft es auch immer dich reinzulegen. Natürlich war ich in der Schule.
Ausdruck der Verwunderung
Zu dieser Gruppe gehören folgende Interjektionen:
ach, ach was, ah, hoho, hm, nanu
Beispiel: Ach so! / Ah! Jetzt habe ich es gecheckt! Ich stand gerade etwas auf dem Schlauch. Das ist ja ganz einfach.
Was ist zu beachten?
Intonation, Gestik und Mimik sind im Äußerungskontext zu beachten, da sie einen wesentlichen Beitrag zur Bedeutung einer Interjektion leisten.