Konditionale Nebensätze: Definition, Hinweise und Beispielsätze

Konditionale Nebensätze

Konditionale Nebensätze

Konditionale Nebensätze nennen eine Bedingung. Die Bedingung muss erfüllt sein, damit die Äußerung des Hauptsatzes realisierbar ist.

HEADER Konditionalsatz 1

Woran erkenne ich konditionale Nebensätze?

Konditionale Nebensätze kann man mit den Subjunktionen
wenn oder falls/sofern einleiten. 

Man kann nach konditionalen Nebensätzen bzw. Bedeutungen fragen:

-> Wann? oder Unter welcher Bedingung?

 

Beispiel:
Wann
gehst du ins Schwimmbad? – Wenn die Sonne scheint.

Beispiele - Konditionale Nebensätze

  1. Ich muss die Prüfung wiederholen, wenn ich die Prüfung nicht bestehe.
  2. Wenn die Musik wieder so laut ist, beschwere ich mich bei den Nachbarn.
  3. Du kannst gerne zur Party kommen, falls du Zeit hast.

wenn, falls und sofern

Konditionale Nebensätze bildet man häufig mit der Subjunktion (nebensatzeinleitende Konjunktion) “wenn”. Dabei ist zu beachten, dass konditionale Sätze mit “wenn” auch eine temporale Bedeutung haben. 

  • Wenn du Zeit hast, könnten wir uns auf einen Kaffee treffen.
  • Wenn du dich beeilst, schaffst du es noch rechtzeitig zum Termin.
  • Wenn du Unterricht morgen wieder ausfällt, wird unsere Klassenarbeit sicherlich verschoben. 

Im Gegensatz dazu bildet man konditionale Nebensätze mit falls/sofern nur dann, wenn man Bedingungen betonen möchte. Im Vergleich ist sofern formeller als falls und deshalb eher in der gehobeneren Sprache zu finden. In umgangssprachlicher Verwendung gebraucht man falls, wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass eine Bedingung eintrifft. 

  • Falls es morgen regnet, werden wir das Picknick verschieben.
  • Falls du Fragen hast, kannst du dich jederzeit an mich wenden.
  • Falls du Hilfe benötigst, stehe ich gerne zur Verfügung.
  • Sofern du die Anforderungen erfüllst, bist du herzlich eingeladen, an der Konferenz teilzunehmen.
  • Die Veranstaltung wird wie geplant stattfinden, sofern es keine unvorhergesehenen Sicherheitsbedenken gibt.

es sei denn, dass / außer wenn

Die konditionalen Ausdrücke “es sei denn, (dass) …” sowie “außer wenn …” gebraucht man, wenn man eine Aussage bzw. einen Sachverhalt einschränken möchte. Im Hauptsatz steht somit die Folge dessen, was passiert, wenn die Bedingung nicht zutrifft. 

  • Frau Meyer möchte ihr Arbeit als Pflegerin kündigen. Es sei denn, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verbessern.
  • Der Fußballspieler wird den Verein verlassen, es sei denn, dass ihm ein langfristiger Vertrag angeboten wird.
  • Die Mieterin wird ausziehen, es sei denn, dass der Vermieter die Mängel in der Wohnung behebt.

Der im Hauptsatz formulierte Sachverhalt trifft nur zu, wenn die genannte Bedingung mit “es sei denn” nicht eintritt. Wird dem Fußballer beispielsweise kein langfristiger Vertrag angeboten (Bedingung tritt nicht zu), dann wird er den Verein verlassen: Wenn dem Fußballer kein langfristiger Vertrag angeboten wird, wird er den Verein verlassen. 

Beim konditionalen Ausdruck “außer wenn …” verhält es sich genauso. 

  • Die Nutzung von Mobiltelefonen während des Fluges ist nicht erlaubt, außer wenn der Flugmodus aktiviert ist.
  • Normalerweise ist der Zutritt zu diesem Bereich nur für Mitarbeiter gestattet, außer wenn Besucher eine gültige Zugangsberechtigung vorweisen können.
  • Die Verwendung von Blitzlicht ist im Museum nicht gestattet, außer wenn es von der Museumsleitung ausdrücklich erlaubt wird.

Konditionale Ausdrücke

Es gibt zudem einige konditionale Ausdrücke, mit denen Bedingungen formuliert werden können. Dazu gehören: 

  • im Falle, dass …
  • für den Fall, dass …
  • gesetzt den Fall, dass …
  • angenommen, dass …
  • in der Annahme, dass …
  • unter der Bedingung, dass …
  • vorausgesetzt, dass …
  • unter der Voraussetzung, dass …

Die folgenden konditionalen Ausdrücke leiten häufig einen Satz ein, d. h. sie stehen vor dem Hauptsatz.

  • Im Falle, dass der Flug gestrichen wird, können wir eine alternative Reiseroute suchen.
  • Für den Fall, dass etwas schiefgeht, habe ich eine Back-up-Datei erstellt. 
  • Gesetzt den Fall, dass das Produkt defekt ist, kannst du es innerhalb von 30 Tagen zurückgeben.
  • Angenommen, dass es zu einem Stromausfall kommt, haben wir Notstromaggregate zur Verfügung.
  • In der Annahme, dass das Konzert abgesagt wird, erhalten Sie eine Rückerstattung für Ihre Tickets.
Die konditionalen Ausdrücke unter der Bedingung, dass, vorausgesetzt, dass sowie unter der Voraussetzung, dass … stehen oft hinter dem Hauptsatz, auf den sie sich beziehen.
  • Das Stipendium wird gewährt, unter der Bedingung, dass du gute akademische Leistungen erbringst.
  • Die Lieferung erfolgt innerhalb von 3 Tagen, vorausgesetzt, dass das Produkt auf Lager ist.
  • Die Veranstaltung findet statt, unter der Voraussetzung, dass genügend Teilnehmer angemeldet sind.

Übersicht zu konditionalen Konnektoren

BedeutungPräpositionSubjunktionAdverbKonjunktion
KonditionalBei regelmäßigem Training werde ich fitter.Wenn ich regelmäßig trainiere, werde ich fitter.Ich trainiere regelmäßig. Andernfalls werde ich nicht fitter.Ich werde nicht fitter. Es sei denn ich trainiere regelmäßig.
auch: falls, sofern (zweifelnd), außer wenn/es sei denn, dass …
Ohne regelmäßiges Training werde ich nicht fitter.Ich werde nicht fitter, außer wenn ich regelmäßig trainiere.
Im Falle/Unter der Bedingung, dass …; Vorausgesetzt/Gesetzt den Fall/Angenommen, dass …
Wenn ich nicht regelmäßig trainiere, werde ich nicht fitter.

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