Kausalsätze – Gebrauch, Beispiele und Übungen

Kausalsätze

Kausalsätze

Kausalsätze beschreiben einen Grund oder eine Ursache für etwas. Sie antworten auf die Fragen “Warum?” oder “Aus welchem Grund?”

Wie bildet man Kausalsätze?

Inhaltsverzeichnis

Um einen Kausalsatz zu bilden, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Verwendung von Konjunktionen: Kausalsätze können mithilfe der Konjunktionen denn gebildet werden. Diese Konjunktion verbindet zwei Hauptsätze miteinander.

Beispiel: Ich bin müde, denn ich habe gestern lange gearbeitet.

Verwendung von Konjunktionaladverbien: Man kann Gründe auch mit dem Konjunktionaladverb nämlich ausdrücken. Das Konjunktionaladverb gibt den Grund an. Es kann nicht auf der 1. Position im Satz stehen.

Beispiel: Ich bin müde. Ich habe gestern nämlich lange gearbeitet.

Verwendung von Subjunktionen: Einen kausalen Nebensatz bildet man mit den Subjunktionen (unterordnende Konjunktionen) weil und da.

Beispiel: Ich bin müde, weil ich gestern sehr lange gearbeitet habe. 

Verwendung von Präpositionen: Kausale Präpositionen wie aus, vor, wegen, aufgrund, angesichts, anlässlich oder dank geben einen Grund bzw. eine Ursache an. 

Beispiel: Ich bin vor lauter Arbeit zeitlich sehr stark eingeschränkt.

Kausalsätze mit "denn", "weil" / "da" oder nämlich

Zwischen “denn“, “weil” oder “da” sowie nämlich bestehen kategorische Unterschiede.

Warum? Aus welchen Grund?

Kausale Konjunktion, Subjunktion oder kausales Konjunktionaladverb?

Unter morphologischen Gesichtspunkten gehören “denn” und “weil” oder “da” zu der lexikalischen Kategorie der Konjunktionen.

Wohingegen “denn” zwei Hauptsätze miteinander verbindet bzw. koordiniert, verbinden “weil” oder “da” einen Haupt- mit einem Nebensatz.
Wenn man zwei gleichrangige Sätze miteinander verknüpft, verwendet man eine Konjunktion

Dagegen sind Nebensätze von einem Hauptsatz unabhängig und diesem untergeordnet bzw. subordiniert. Man leitet einen Nebensatz daher mit einer Subjunktion ein. 

Außerdem gibt es noch die sog. Konjunktionaladverbien. Dazu gehört beispielsweise nämlich. Mithilfe von Konjunktionaladverbien können Sätze bzw. Satzinhalte auch miteinander verknüpft werden. Im Unterschied zu den Konjunktionen können Konjunktionaladverbien im Mittelfeld des Satz stehen. Damit ist die Position hinter dem finiten Verb im Hauptsatz gemeint. 

Kausale Konjunktion "denn"

Mit “denn” können zwei Hauptsätze miteinander verknüpft werden. Satzverbindungen zwischen zwei Hauptsätzen werden auch koordinierende Konjunktionen genannt.

Kausale Subjunktionen (subordinierende Konjunktion) "weil" / "da"

Im Unterschied zur koordinierenden Konjunktion “denn” verbinden “weil” oder “da” je einen Hauptsatz mit einem Nebensatz. Satzverbindungen zwischen einem Hauptsatz und einem Nebensatz werden subordinierende Konjunktionen oder Subjunktionen genannt.

Das Konjunktionaladverb nämlich 

Das Konjunktionaladverb nämlich steht hinter dem Verb im Mittelfeld des Satzes. Es stellt einen kausalen Bezug zum vorherigen Satz her. 

Positionen im Satz

Positionen von "denn"

Die Konjunktion “denn” steht zwischen zwei Hauptsätzen und nimmt dadurch die Position Null ein. Demnach bleibt die Grundstruktur der Hauptsätze erhalten. Das Subjekt steht auf Position 1, das finite Verb auf Position 2.

Beispielsatz: Frodo schreibt einen Roman, denn er ist Schriftsteller.

Von dieser Grundstellung der deutschen Sprache (S – V ..) kann abgewichen werden. Stehen temporale oder lokale Angaben auf Position 1, steht das Subjekt hinter dem finiten Verb. (Siehe dazu auch den Beitrag zur Inversion)

Beispielsatz:

Frodo schreibt einen Roman, denn seit 20 Jahren ist er Schriftsteller. 

In diesem Beispielsatz steht im 2. Hauptsatz zuerst eine temporale Angabe. Auf Position 2 steht das finite Verb, gefolgt vom Subjekt.

! Achtung: Die Konjunktion “denn” steht nie am Satzanfang.

Positionen von "weil" und "da"

Die Subjunktion “weil” steht zwischen einem Haupt- und einem Nebensatz. Die Grundstruktur des Hauptsatzes bleibt erhalten. Im Nebensatz steht das finite (konjugierte) Verb am Endes des Satzes. Ebenso verhält sich die Subjunktion “da”, wobei diese eher schriftsprachlich verwendet wird und öfter am Satzanfang steht.

Beispielsatz:

Frodo schreibt einen Roman, weil er Schriftsteller ist.

Frodo schreibt einen Roman, da er Schriftsteller ist.

! Die Subjunktion “weil” darf in einem komplexen Satz auch am Satzanfang stehen: Weil Frodo Schriftsteller ist, schreibt er einen Roman.

Positionen von "nämlich"

Die Konjunktionaladverb “nämlich” steht im Mittelfeld eines Hauptsatzes. Als Mittelfeld ist die Position hinter dem finiten Verb gemeint. 

Beispielsatz:

Frodo schreibt einen Roman. Er ist nämlich Schriftsteller.

! Die Konjunktionaladverb “nämlich” kann nicht am Satzanfang stehen: Frodo schreib einen Roman. *Nämlich ist er Schriftsteller.

Kausale Präpositionen

Außerdem kann man einen Grund mithilfe einer Präpositionalphrase ausdrücken. Die Präpositionen aufgrund, wegen, aus, vor, mit oder anlässlich können in bestimmten Situationen auf einen Grund hinweisen. 

Beispiele:

1) Tiago nimmt aufgrund einer Erkältung nicht am Unterricht teil. 
2) Die Tür knallte laut zu. Vor Schreck verschüttete Tiago seinen Kaffee. 
3) Wohingegen Bruno gern Fleisch isst, ist Tiago Vegetarier aus Überzeugung.
4) Tiago bereitete anlässlich des Geburtstags seiner Freundin einer Überraschungsparty vor.

Übersicht Kausalsätze

Kausalsätze

Kausalsätze Übung 1

 

Titelbild Übung denn oder weil

Kausalsätze Übung 2

Weitere Grammatikthemen findet ihr hier in unserer Online-Grammatik:

Grammatik

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