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Gerundiv
Im Deutschen gibt es eine Konstruktion, die dem Gerundiv im Lateinischen ähnelt und als “modales Partizip” bezeichnet wird. Es wird verwendet, um eine Notwendigkeit, Möglichkeit oder Absicht auszudrücken. Das Gerundiv bzw. modale Partizip wird durch die Kombination von “zu” + Partizip 1 des Verbs gebildet.
Wie bildet man das Gerundiv?
Die Bildung des modalen Partizips erfolgt folgendermaßen:
- Nimm den Infinitivstamm des Verbs (die Grundform des Verbs)
Beispiel: bezahlen -> bezahl- - Füge die Endung “-end” hinzu.
Beispiel: bezahlend - Kombinieren “zu” und das Partizip 1
Beispiel: zu bezahlend im Satz: Die zu bezahlende Rechnung liegt auf dem Schreibtisch.
Hinweis
Das Gerundiv kann nur mit transitiven Verben, also Verben mit Akkusativergänzung, gebildet werden.
Beispiele:
- Der zu unterschreibende Vertrag wird ausgehändigt.
- Wo steht das zu reparierende Fahrrad?
- Marek hat Angst vor der zu schreibenden Prüfung.
Gebrauch
Das gebildete modale Partizip kann dann in verschiedenen Konstruktionen verwendet werden, um auszudrücken, was notwendig, möglich oder beabsichtigt ist.
Beispiel:
- Der zu schreibende Brief. Der Brief ist zu schreiben. Der Brief muss geschrieben werden. (Notwendigkeit)
- Das zu öffnende Fenster. Das Fenster ist zu öffnen. Das Fenster kann geöffnet werden. (Möglichkeit)
- Der zu erledigende Auftrag. Der Auftrag ist zu erledigen. Der Auftrag soll erledigt werden. (Notwendigkeit/Auftrag)
- Das zu lösende Problem. Das Problem ist zu lösen. Das Problem muss/kann gelöst werden. (Notwendigkeit/Möglichkeit)
- Der zu vereinbarende Termin. Der Termin ist zu vereinbaren. Der Termin muss vereinbart werden. (Notwendigkeit)
Lerntipp!
Formulieren Sie weitere Sätze wie in den oben stehenden Beispielen. Denken Sie immer daran, dass das Gerundiv bzw. modale Partizip “Modalität” ausdrückt und somit eine Notwendigkeit, einen Auftrag oder eine Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit ausdrückt. Darüber hinaus hat das Gerundiv eine passivische Bedeutung!
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