
Was ist ein Präpositionalobjekt?
Was ist ein Präpositionalobjekt? Als Präpositionalobjekt bezeichnet man ein Satzglied, das immer mit Verben steht, die eine feste Präposition fordern. Präpositionalobjekte werden vom Verb gefordert und sind somit Ergänzungen des Verbs. Im Unterschied zum Akkusativ- oder Dativobjekt, die meist die semantische Rolle des Patiens (Betroffene einer Handlung) oder Rezipienten (Empfänger) übernehmen, ist es bei Präpositionalobjekten schwierig, eine eindeutige kommunikative Funktion zu bestimmen. Das liegt daran, dass Präpositionen in dieser Verwendung fast keine Bedeutung haben. Präpositionalobjekte sollten nicht mit adverbialen Bestimmungen verwechselt werden, die zusätzliche Informationen zu den Umständen einer Handlung geben.
Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, Verben zusammen mit ihren Präpositionen und dem jeweiligen Kasus zu lernen. Ein Verb wie zum Beispiel sich ärgern steht mit der Präposition über. Diese bestimmt den Kasus der folgenden Elemente. In einem Satz wie zum Beispiel Herr Müller ärgert sich über das schlechte Wetter steht [das schlechte Wetter] im Akkusativ, weil die Präposition den bestimmten Kasus fordert. Man fasst [über das schlechte Wetter] nun als Präpositionalobjekt auf, da zum einen die Präposition eine Ergänzung in einem bestimmten Kasus fordert und zum anderen das Verb mit der Präposition [über] fest verbunden ist. Im Gegensatz zu Präpositionalobjekten können adverbiale Bestimmungen austauschbare Präpositionen haben, ohne den Sinn des Satzes zu verändern.
Ein Präpositionalobjekt ist ein Satzglied, das durch eine Präposition eingeleitet wird. Adverbiale Bestimmungen verwenden ebenfalls Präpositionen, dienen jedoch einer anderen Funktion, indem sie Informationen über Zeit, Ort und Art und Weise liefern.
Ein Präpositionalobjekt ist ein Satzglied, das durch eine Präposition eingeleitet wird
Ein Präpositionalobjekt wird immer durch eine Präposition eingeleitet, die den Fall (Kasus) des Objekts bestimmt. Die Präposition kann entweder im Akkusativ oder im Dativ stehen. Beispiele für Präpositionen, die ein Präpositionalobjekt einleiten, sind „auf“, „in“, „über“, „mit“ und „ohne“. Diese Präpositionen sind fest mit bestimmten Verben verbunden und bestimmen den Kasus der nachfolgenden Satzglieder. Zum Beispiel: „Ich warte auf den Bus.“ Hier bestimmt die Präposition „auf“ den Akkusativ.
Es kann ein Nomen, Pronomen, Nominalgruppe oder Nebensatz sein
Ein Präpositionalobjekt kann aus verschiedenen Wortarten bestehen. Es kann ein Nomen, Pronomen, Nominalgruppe oder Nebensatz sein. Beispiele:
Nomen: „Das Buch liegt auf dem Tisch.“ (Das Präpositionalobjekt „auf dem Tisch“ besteht aus dem Nomen „Tisch“.)
Pronomen: „Ich denke an ihn.“ (Das Präpositionalobjekt „an ihn“ besteht aus dem Pronomen „ihn“.)
Nominalgruppe: „Die Katze sitzt auf dem Sofa.“ (Das Präpositionalobjekt „auf dem Sofa“ besteht aus der Nominalgruppe „Sofa“.)
Nebensatz: „Ich denke darüber nach, was ich morgen machen soll.“ (Das Präpositionalobjekt „darüber“ besteht aus dem Nebensatz „was ich morgen machen soll“.)
Diese Vielfalt zeigt, wie flexibel Präpositionalobjekte im Satzbau eingesetzt werden können, um verschiedene Bedeutungen und Verbindungen auszudrücken.
Wie fragt man nach dem Präpositionalobjekt?
W-Fragen werden verwendet, um Satzglieder wie Präpositionalobjekte und adverbiale Bestimmungen zu identifizieren. Beispielsweise beantworten adverbiale Bestimmungen spezielle W-Fragen wie wann, wo und warum, während Präpositionalobjekte immer mit einer Präposition erfragt werden müssen.
Die folgenden Beispiele zeigen jeweils zwei Beispiele für Präpositionalobjekte, die einen Gegenstand sowie eine Person bezeichnen. Neben den Präpositionalobjekten sind auch die Fragewörter farbig hervorgehoben.
Wo(r) + Präposition?
Präposition + wen/wem?
Beispiel | Frage | Präpositionalobjekt |
Das Kind entscheidet sich für ein Eis mit zwei Kugeln. | Wofür entscheidet sich das Kind? (Frage nach Gegenstand) | Das Kind entscheidet sich für ein Eis mit zwei Kugeln. |
Herr Müller fragt das Hotelpersonal nach neuen Handtüchern. | Wonach fragt Herr Müller? | Herr Müller fragt nach frischen Handtüchern. |
Jonas hat sich im Urlaub in ein Mädchen verliebt. | In wen hat sich Jonas verliebt? (Frage nach Person) | Jonas hat sich in ein Mädchen verliebt. |
Frau Müller unterhält sich mit einer Freundin. | Mit wem unterhält sich Frau Müller? | Frau Müller unterhält sich mit einer Freundin. |
Präpositionalobjekt und Prädikat
Ein Präpositionalobjekt steht in enger Beziehung zum Prädikat des Satzes. Das Prädikat bestimmt, welche Präposition verwendet wird und welcher Fall (Kasus) das Objekt hat. Diese enge Verbindung zwischen Präpositionalobjekt und Prädikat ist entscheidend für die korrekte Satzbildung und das Verständnis der Satzbedeutung.
Beziehung zwischen Präpositionalobjekt und Prädikat
Das Prädikat bestimmt, welche Präposition verwendet wird und welcher Fall (Kasus) das Objekt hat. Beispiele:
„Ich warte auf den Bus.“ (Das Prädikat „warten“ bestimmt die Präposition „auf“ und den Akkusativ.)
„Ich denke an ihn.“ (Das Prädikat „denken“ bestimmt die Präposition „an“ und den Akkusativ.)
„Ich sitze auf dem Sofa.“ (Das Prädikat „sitzen“ bestimmt die Präposition „auf“ und den Akkusativ.)
Insgesamt ist das Präpositionalobjekt ein wichtiger Bestandteil des Satzbaus und dient dazu, die Handlung oder den Zustand im Satz näher zu beschreiben. Es wird immer durch eine Präposition eingeleitet und kann aus verschiedenen Wortarten bestehen. Die Beziehung zwischen Präpositionalobjekt und Prädikat ist eng und bestimmt die Präposition und den Fall (Kasus) des Objekts. Diese enge Verbindung ist entscheidend für die korrekte Anwendung und das Verständnis der deutschen Sprache.
Formen von Präpositionalobjekten
Präpositionalobjekte können durch unterschiedliche sprachliche Strukturen in Erscheinung treten. Sie können etwa als Nomen bzw. Nominalphrase, Pronomen, Adverb oder Nebensatz realisiert werden. Präpositionalobjekte sind eine spezielle Art der Satzergänzung und unterscheiden sich von anderen Objekten wie dem direkten und indirekten Objekt. In der folgenden Tabelle findet ihr Beispielsätze mit Präpositionalobjekten und Hinweisen zur äußeren Form.
Beispiele | Formen |
(1) Jonas verliebt sich in Isabella. | Präposition + Nomen |
(2) Jonas träumt von dem Mädchen aus dem Urlaub. | Präposition + komplexe Nominalphrase |
(3) Auch Isabella denkt an ihn. | Präposition + Pronomen |
(4) Die Kinder hoffen, dass sie heute Tretbootfahren gehen. | Präposition + Ergänzungssatz (dass-Satz) |
(5) Die Familie informiert sich darüber, was es am Abend zu essen gibt. | Präpositionaladverb + Fragesatz |
(6) Die Kinder bestehen darauf, mit einem Tretboot zu fahren. | Präpositionaladverb + Infinitivsatz mit zu (zu-Infinitiv) |
Beispiele für Verben mit Präpositionalergänzung |
antworten auf, sich aufregen über, denken an, sich entscheiden für, sich gewöhnen an, sich verlieben in, sich vorbereiten auf, … |
Merkmale von Präpositionalobjekten
– Präpositionalobjekte werden mit Verben gebraucht, die eine Präposition fordern
– Sie werden häufig als Präpositionalphrasen oder Teilsätze realisiert
– Man kann mit wo(r)- und der jeweiligen Präposition (bei Gegenständen) oder der jeweiligen Präposition und wen oder wem (bei Personen) nach ihnen fragen
Euch gefällt dieser Beitrag?
Teilt diesen Beitrag mit anderen Deutschlernerinnen und Deutschlernern, damit auch diese von unserem Material profitieren können!